Dienstag, 24. November 2020
Zuckerstaub...
Im Grunde muss das hier gerade einfach raus. Ich dachte gefunden zu haben, innere Ruhe, einen Anker, jemanden der mir näher als nah ist. Einen Menschen, der die beste Version meines Selbst ans Tageslicht bringt. Ja, irgendwie seelenverwandt. Jemand bei dem ich mich niemals verstellen muss und doch geliebt werde, als rohes Individuum, welches mich ausmacht.
Und doch sind da manchmal diese immensen Momente der Verlustangst. Man soll jetzt nicht annehmen, dass ich ein zartes Püppchen bin, welches bei jedem kleinen Gegenwindchen zu Zuckerstaub zerfällt - mitnichten. Eigentlich bin ich die Coole mit Sonnenbrille nachts im Club. Ein abgewichster Saufkumpane mit einem Mundwerk für 10 Maurer; nur gehoben im gebildeten Sektor. Naja, ich bin gerne draußen auf Projekt mit meiner Gruppe Jungs unterwegs und bade mehr oder minder in den teilweise amüsanten Reaktionen auf mein verbales Provokationsfeuer, welches in großzügigen Salven in die Menge des anderen Geschlechts streut. Ja, ich liebe das. Im Grunde muss ich mich im großen Rudel nie verstellen und mich nicht wirklich anstrengen gemocht zu werden, weil es mir schlichtweg egal ist.
Und da war er, dieser eine prägnante Charakter, in dessen Blick ich einige Sekunden länger beliebte zu verharren, als im Rest der beliebigen, unbedeutenden Menge anderer Menschen. Blaue Orbe, so anziehend und hypnotisierend, trotzdem gleichermaßen eine Erhabenheit ausstrahlend, dass ich mich ihnen schwer entziehen konnte. Meine Neugier war geweckt und endete nach mehr als einem Jahr in grenzenloser Zuneigung, wie oben schon in den ersten Zeilen umrissen.
Heute erreichte mich eine Neuigkeit, die im Grunde wahnsinnig toll für ihn ist. Aber unsere Zeit verringern wird. Und ich sitze hier, versuche zu ermutigen und innerlich zerbricht etwas in mir aus Angst diese Person verbringt weniger Zeit mit mir (wir haben so schon kaum Zeit miteinander durch Distanz) und vergisst mich nach langem Nichtsehen irgendwann komplett.

Ein Verhalten, welches ich bei sehr vielen Männern schon beobachten konnte - wird ein Gefühl nicht stetig durch physikalischen Kontakt erneuert, verblasst es bei den Herren der Schöpfung sehr schnell und die physikalisch greifbaren Dinge bleiben präsent. Trotzdem werde ich diesmal meinen natürlichen Egoismus einstellen und das Beste für ihn raten. In meinen Werten macht dies wirklich wahre Größe und Liebe aus.

Und doch sehe ich mich abgehängt und mit meiner Einschätzung des Ganzen als Realist. Weshalb sollte mich jemand an seiner Seite haben wollen, wenn er sowieso bereits alles hat? Morgen ist ein besserer Tag. Hoffentlich.

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Geh halt mit ihm mit.

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