Freitag, 21. Oktober 2016
Ein weiterer Abshit im Leben
Es ist lange her, dass ich irgendwelche Blogs geschrieben habe. Es gab immer wieder Phasen in meinem Leben, in denen ich das Bedürfnis hatte. Meist waren dies Phasen, in denen ich mich mit mir selbst auseinander stetzen musste und mir die Niederschrift in kleinen Textbausteinen geholfen hat.
Scheinbar ist es wieder soweit - mein Leben erfordert einen Umbruch, eine Änderung, oder eine neue Sicht auf die Dinge.

Ich habe einen neuen Lebensabschnitt begonnen. Neuer Arbeitgeber, neues Umfeld, bald 30 Jahre alt, unverheiratet, kinderlos. Das klingt alles (gerade noch einmal gelesen), unterschwellig traurig.

Ist es irgendwie.
Es gibt gewisse Parameter in meinem Leben, die aktuell aus dem Ruder laufen, ohne dies besonders laut, oder direkt zu tun. Aber sie entgleiten heimlich und geräuschlos.

Da ist meine Beziehung, die ich führe. Oder die mit mir geführt wird. Sie war mal enger, mal liebevoller, mit mehr Verständnis, mehr Mühe umeinander.
Mittlerweile spricht man am Telefon, weiß teilweise nicht, welche Themen noch interessant sind und bleibt so bei einer Wochenendplanung, der Arbeit und anderen Dingen, die mehr mit Organisation und Kollegen zu tun haben. Mir fehlt die gemeinsame Schnittstelle, in der man Dinge teilt, an denen man sich gemeinsam erfreuen kann. Man vergisst wie der andere tickt, weil man sich nur einen Tag in der Woche lang sieht und dort alles unterbringen will, letztendlich aber eher nicht mehr weiß, was man mit dem anderen anfangen soll.
Auf der anderen Seite das Damoklesschwert, die Befürchtung, dass es nicht hält. Das es nicht reicht.
Ich sehne mich nach Wärme, nach Geborgenheit, nach einem Aufgefangen werden. Da ist aber nur der Einzelkämpfer in mir, der Entscheidungen alleine trifft. Der nicht weiß, wie sieht mein Leben in 5 Jahren aus. Es gibt kein einziges gemeinsames Ziel in dieser Beziehung. Man zieht an keinem gemeinsamen Strang. Es ist wie nebeneinander herleben. Und Sex. Und dann alles wieder von vorne.
Man fragt mich, ob ich mich auf Zuhause freue. Ob ich mich freue ihn wiederzusehen. Ob ich was geplant habe für das Wochenende. Ja... und ich überlege nur, was ich auf diese Fragen antworten soll.
Am liebsten würde ich sagen: "Ich fühle mich so einsam, wie schon lange nicht mehr, obwohl mir jeden Tag Menschen begegnen und nett zu mir sind."
Tatsächlich tue ich das, was ich immer tue: Glücklich wirken. So tun als ob ich die Welt gerne auf meinen schmalen Schultern trage.
Naja, das mache ich ja nicht wirklich und trotzdem stehe ich da und schaue anderen zu. Wie sie Pläne schmieden und erfolgreich umsetzen. Partner haben, die sie abgöttisch lieben. Gemeinsam in ein Haus ziehen, sich einrichten und dem Leben immer neue Aspekte verleihen.
Und ich frage mich, wo ist die Person, die mit mir auf die Kacke hauen will? Und warum lässt mich mein Partner einfach so alleine?
Ich bin selbstbewusst genug um zu wissen, dass ich optisch kein Unfall bin. Ich bin selbstständig, zuverlässig und leicht Banane. Nicht frigide, ein wenig verträumt, aber durchaus schlagkräftig.
Aber nicht glücklich.

Das muss sich ändern. Schnell.

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